Frage 4

Was sind Ihre Maßnahmen, um für einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz zu sorgen?

Dr. Manuela Rottmann, GRÜNE: "Diskriminierungsfreiheit ist mir ein zentrales Anliegen. Sie ist ein Menschenrecht, und sie führt auch zu besseren Arbeitsergebnissen und zu höherer Zufriedenheit aller Mitarbeitenden Als Frau in Führungsverantwortung weiß ich, dass mehr Vielfalt ein wichtiger Schlüssel zum Abbau von Diskriminierungen ist.

Mein Ziel ist es, dass der Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund in unserer Verwaltung und in den Betrieben dem Anteil in der Bevölkerung mindestens entspricht. Den Anteil von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund auf Führungspositionen will ich deutlich erhöhen. Ich will eine Führungskultur vorleben und fördern, die sensibel ist für Diskriminierungsrisiken."


Uwe Becker, CDU: "Unser Anspruch als Stadt ist es, ein diskriminierungsfreier Arbeitgeber zu sein. Dies ist auch bereits Teil des Führungsverständnisses. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass dies aktiv gelebt wird und Beschäftigte, die sich dennoch diskriminiert fühlen sollten, ermuntern, dies je nach Sachlage auch an Vorgesetzte oder die Personalräte zu kommunizieren, damit Abhilfe geschaffen werden kann."


Mike Josef, SPD: "Ich bin sehr für einen Testlauf für anonyme Bewerbungsverfahren! Ohne Namen, ohne Geschlecht und ohne Foto. Noch immer sind Menschen mit Migrationshintergrund in Teilen der Verwaltung – eher denen mit besser bezahlten Jobs –  unterrepräsentiert. Ich fände es sehr spannend, zu gucken, ob sich mit anonymen Verfahren da eine Veränderung einstellen würde.

Wir brauchen auch mehr interkulturelle Kompetenz, also eine Verwaltung, die die Vielfalt unserer Stadt widerspiegelt und in der Herkunft keine negative Rolle spielt sondern als Bereicherung empfunden und genutzt wird. Wie in Toronto, der Stadt mit dem Spruch im Stadtwappen: „Diversity is our strange“. Im Kitabereich ist das ja z.B. schon der Fall – da wissen wir, wie wertvoll und bereichernd eine interkulturelle Teambesetzung ist."


Daniela Mehler-Würzbach, DIE LINKE: "Bewusstsein stärken, die Stabstelle für Antidiskriminierung auch verwaltungsintern aufstellen, gemeinsam mit dem Gesamtpersonalrat Sensibilisierungsworkshops und eine Diversity-Richtlinie erarbeiten. Und natürlich gehören mehr Frauen und mehr Diversität in Führungspositionen."


Yanki Pürsün, FDP: "Die Stadt tut bereits viel, um für einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz zu sorgen. Nicht zuletzt durch die Stabsstelle Antidiskriminierung und ein gründliches Monitoring der Bewerbungsprozesse. Diese Arbeit will ich so gut es geht unterstützen und weiter fördern. Frankfurt ist eine diverse Stadt, und die Verwaltung sollte das auch widerspiegeln. Leider ist das bislang noch nicht so umfangreich der Fall, wie ich es gerne hätte. Aber ein Oberbürgermeister mit Migrationshintergrund ist hier sicherlich auch ein starkes Signal."


Mathias Pfeiffer, BFF: "Diskriminierungsfreiheit beginnt bei dem Einstellungsverfahren und erstreckt sich über die Bedingungen am Arbeitsplatz bis hin zum kultursensiblen Umgang von Mitarbeitern und Vorgesetzten untereinander,auf allen Hierarchieebenen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Umsetzung dieses Zieles in der Stadt Frankfurt bei unserem Personaldezernenten in guten Händen ist und muss mir, um hier konkrete Handlungsbedarfe ausmachen und auch benennen zu können, nach Dienstantritt zunächst einen vertieften Einblick verschaffen."


Prof. Dr. Dr. Bembel, DIE PARTEI: "Arbeit. Schweißtreibende Arbeit. Ich will, daß die Frankfurterinnen und Frankfurter wieder ehrliche, schweißtreibende Arbeit leisten dürfen. An den Schmelzöfen, an den Webstühlen, in den Getreidesilos. Ich will, daß wieder gearbeitet wird in Frankfurt, daß die Knochen knirschen! Tausende neue Jobs im Rohstoffsektor sollen entstehen, Frankfurt soll Rohstoffstadt werden. Wo Menschen zusammen Roggen ernten oder Körbe flechten, da schwinden die Unterschiede, da wird man eins, lacht gemeinsam! Egal, welcher Minderheit man angehört, gleich, ob man Ausländer, homosexuell oder Offenbacher ist - wer mit seinem Kollegen zwölf Stunden am Tag Torf stechen geht, der sieht die Dinge etwas anders und hat keine Zeit sich zu beschweren."


Yamòs Camara, FPF: "Diskriminierung geht gar nicht. Für die städtischen Beschäftigten gibt es viele Möglichkeiten solche Fälle umgehend zu melden. Mit Personalrät:innen, Vertrauensleuten, Gleichstellungsbeauftragten und engagierte Kolleg:innen sind einige genannt, die einem in so einem Fall Hilfestellung leisten. Man steht zum Glück nicht alleine da, ich spreche aus Erfahrung."


Feng Xu: "Diskriminierung ist gesetzlich nicht erlaubt. Um Diskriminierung zu vermeiden, müssen die Betriebe das Thema immer sensibilisieren. Ich habe das Gefühl, wo die Menschen in Frankfurt aus allen Kontinenten kommen und zusammenarbeiten und zusammenleben, ist dieses Thema doch nicht so schlimm. Wenn ich Eintracht sehe, habe ich ein Bild von der Gesellschaft."


Maja Wolff: "Das Diskriminierungsverbot im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) allein hilft nicht. Es muss täglich für eine offene Gesellschaft gearbeitet und gekämpft werden. 

Dies erfordert ein hohes Maß an Sensibilität und Bewusstsein für alltägliche Diskriminierungen und setzt konkrete Prävention- und Gegenmaßnahmen voraus.

Die Belegschaft einer Stadtverwaltung ist vielschichtig. Dazu gehören Beschäftigte der Frankfurter Entsorgungs- und Servicebetriebe genauso wie akademische Angestellte. Aufklärungs- und Coaching-Programme müssen etabliert werden, dies stärkt sowohl das Bewusstsein, als auch das Team.

Diversität muss auf allen Ebenen täglich gelebt werden - ein Dauerauftrag. Ist dies nicht der Fall, müssen Konsequenzen folgen und sichtbar sein."


Khurrem Akhtar, Team Todenhöfer: "Man müsste in eine zentrale Antidiskriminierungsstelle einrichten, die sich solchen Thematiken annimmt und diese gewissenhaft bearbeitet. Die Stelle muss aber zwingend mit Personen besetzt sein, die selbst zu einer diskriminierten Minderheit gehören."


Karl-Maria Schulte: "dafür zuständige person unterstützen, zB durch öffentliche stellungnahmen"


Markus Eulig: "Der erste Fall der Diskriminierung muss sofort klar und unmissverständlich bereinigt werden und die Kommunikation stimmen."