Stadt Frankfurt

ver.di stadtmacht - Ausgabe März 2024

ver.di Stadtmacht - März2024_digital_2.jpg

ver.di Stadtmacht - März2024_digital_1.jpg

ver.di stadtmacht - Ausgabe Juni 2023

GEWERKSCHAFTSZEITUNG FÜR BESCHÄFTIGTE DER STADT FRANKFURT AM MAIN

WIR MACHEN TARIF!

Es ist vollbracht, wir haben gemeinsam eine Einigung in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst erstritten!

Unsere großartige Tarifbewegung hat der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ordentlich ein-geheizt und ihnen ein gutes Ergebnis abgerungen. Wir sind immer noch begeistert, wie viele Kolleg:innen aus der Stadtverwaltung sich beteiligt und ihre Arbeit niedergelegt haben. Die vielen Warnstreiktage haben ein deutliches Zeichen gesetzt, ohne das die Einigung nicht so ausgefallen wäre.

Trotz all dem gemeinsamen Kampfgeist, konnte die Einigung nur nach Anrufen der Schlichtungsstelle und mit einem Kompromiss beendet werden. Dennoch können sich unsere Kolleg:innen mit ihrer Entgeltzahlung am 30. Juni 2023 endlich über die lang ersehnte finanzielle Aufwertung freuen.

Mit der einmaligen Zahlung von 1.240 Euro und den darauffolgenden monatlichen Zahlungen von 220 Euro erhalten alle voll-zeitbeschäftigten Arbeitnehmer:innen bis Februar 2024 volle 3.000 Euro Inflationsausgleich, steuer- und abgabenfrei. Ab März 2024 wird das Tabellenentgelt um 200 Euro plus 5,5 Prozent, mindestens 340 Euro, steigen.

Arbeitnehmer:innen*

Azubis, Studierende und Praktikant:innen

Juni 2023:

1.240 € steuer- und abgabenfrei

Juni 2023:

620 € steuer- und abgabenfrei

Juli 2023 bis Februar 2024:

220 € monatlich, steuer- und abgabenfrei

Juli 2023 bis Februar 2024:

110 € monatlich, steuer- und abgabenfrei

ab März 2024: Erhöhung des Tabellenentgelts

200 € plus 5,5% monatlich

ab März 2024: Erhöhung des Tabellenentgelts

150 € monatlich

*Vollzeitbeschäftigte Verlängerung der Regelung zur Übernahme

Auch die Auszubildenden bekommen mehr Geld und die Regelung zur Übernahme wurde verlängert. Das stärkt die Ausbildung im öffentlichen Dienst und wirkt mittelbar dem Fachkräftemangel entgegen.

Doch es gibt auch Kröten, die wir schlucken mussten: so bekommen Teilzeitbeschäftigte den Inflationsausgleich, den Vollzeitbeschäftigte erhalten, nur anteilig. Die tagtäglichen Kosten sind für alle Beschäftigten aber gleich gestiegen. Auch den Wegfall der Altersteilzeitregelung halten wir für einen großen Verlust.

Nicht zuletzt die fehlende Auswirkung der Inflationsausgleichszahlungen auf das Tabellenentgelt in 2023 sehen wir kritisch. Natürlich freuen wir uns, dass die Kolleg:innen ins-gesamt 3.000 Euro mehr auf dem Konto haben werden, auch wenn sich das nicht auf Renten- und Sozialleistungen auswirkt.

Insgesamt können wir stolz darauf sein, was wir zusammen erreicht haben. Das macht Mut. Wir haben in der Stadtverwaltung bewiesen:

Zusammen geht mehr!


Das war die Tarifrunde in Frankfurt

2023-03-21_Warnstreik OeD Frankfurt_Fototeam_Hessen_SKollar-Eggert-13.jpg

Wir haben in dieser Tarifrunde verschiede Aktionen und Streiks auf die Beine gestellt und wollen an dieser Stelle ausdrücklich „DANKE“ sagen. Wir haben zusammen auf der Straße gezeigt, dass wir mehr Geld brauchen und solidarisch füreinander einstehen. Wir finden, wir haben das großartig gemacht und hatten auch noch Spaß dabei!

2023-03-21_Warnstreik OeD Frankfurt_Fototeam_Hessen_rfroehlich 1.jpg

Über die Mehrheitspetition am Anfang, über Gespräche mit Kolleg:innen, digitalen Mittags-pausen bis hin zu Warnstreiks – wir sind an unseren Forderungen dran geblieben!

Wir haben gezeigt, dass der öffentliche Dienst unverzichtbar ist, denn ohne uns steht die Stadt still!

Der Festbetrag war uns wichtig, da dieser den unteren Lohn-gruppen besonders zu Gute kommt. Was bei den steigenden Preisen und den Mieten bei uns im Rhein-Main-Gebiet echt nötig ist. Damit wird auch deutlich, dass es nicht reicht, sich ausschließlich während Tarifrunden für die Aufwertung von unserem Gehalt einzusetzen.

Wir bleiben dran!

Wir bleiben auch darüber hin-aus an der Verbesserung unserer Arbeitsbedingung dran. Über-stunden, fehlendes Personal, hoher Krankenstand – wir haben viel zu tun!

Wir haben auch nicht vergessen, dass die Arbeitgeber:innen die Gespräche zur Aufwertung der handwerklichen Berufe im Hessischen Lohntarifvertrag (HLT) abgebrochen haben.

2023-03-22_WarnstreikOeDFrankfurt_FototeamHessen_DietmarTietzmann_557Z62_2270.jpg

Deshalb: Kommt zu unseren Stammtischen, Treffen, Workshops und bringt euch ein. Das gilt natürlich auch für eure Personalvertretungen!

23.01.2023

Übergabe Mehrheitspetition

an Dr. Bergerhoff

14.02.2023

bezirklicher Warnstreik mit solidarischen Grüßen an und vom Flughafen

08.03.2023

Branchenstreik im Sozial- und Erziehungsdienst

16.03.2023

Warnstreik der Stadtverwaltung Frankfurt

22.03.2023

Warnstreik mit Sternmarsch, vor die KAV Zentrale

PDF-Version zum Download: ver.di stadtmacht - Ausgabe Juni 2023

ver.di stadtmacht - Ausgabe Januar 2024

GEWERKSCHAFTSZEITUNG FÜR BESCHÄFTIGTE DER STADT FRANKFURT AM MAIN

Rückblick auf unser ver.di Jahr 2023

Liebe Kolleg:innen,

wir blicken auf ein besonderes Jahr zurück. Neben den weltpolitischen Ereignissen, die uns beruflich als auch privat beschäftigen und fordern, gab es auch noch die gewerkschaftlichen.

 

Kämpferischer Jahresbeginn

Das Jahr hat mit der Tarifrunde im öffentlichen Dienst begonnen, an der wir uns kämpferisch beteiligt haben. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Streikenden und die erlebte Solidarität während dieser Tarifrunde. Hier zeigt sich für uns ganz deutlich, dass wir zusammen mehr erreichen und gemeinsam für uns einstehen wollen und können.

TRöD 2024

Neben dem großen Abschluss im öffentlichen Dienst, gab es auch noch einen Abschluss für die handwerklichen Beschäftigten bei uns in der Stadtververwaltung.

Damit ist es endlich gelungen einen 30 Jahre alten Tarifvertrag (HLT) zu überarbeiten und in ein zeitgemäßes Tarifwerk (HTB-H) zu überführen. Viele Tätigkeiten sind neu hinzugekommen und ausgeübte Arbeitsfelder sind endlich auch im Tarifvertrag zu finden. Zudem wurde die Beschreibung der Berufsbilder auf den neusten Stand gebracht.

Alles in allem ist der Tarifvertrag über die Eingruppierung der handwerklich tätigen kommunalen Beschäftigten in Hessen (HTB-H) fit gemacht und muss hoffentlich nicht wieder 30 Jahre warten bis er den Arbeitsrealitäten angepasst wird.

 

 

Zusammen ging mehr

Stammtisch 27.02.2024

Wir hatten Besuch von unserem Bundesvorstandsmitglied Christine Behle, die neben einer spannenden Diskussion, auch offen für unsere Kritik zur Tarifrunde gezeigt war.

Bei einer unserer Mitgliedervollversammlung haben wir uns über unsere Öffentlichkeitsarbeit ausgetauscht. Wir waren mit dem Stammtisch am DGB Haus zum Grillen und am Wäldchestag im Wäldche unterwegs.

Als ver.di Kolleg:innen der Stadtverwaltung sind wir auch weiterhin in der ver.di Bundestarifkommission für

den öffentlichen Dienst vertreten und freuen uns auf diese spannende Herausforderung. Denn wie immer gilt: Nach der Tarifrunde ist vor der Tarifrunde.

Wir werden uns weiterhin einmischen und in unserer Gewerkschaft einbringen.

Wir freuen uns auf ein neues Jahr - gemeinsam mit euch!


Ein (sorgenvoller) Blick auf 2024

Neben der Freude auf ein weiteres gemeinsames ver.di Jahr mit euch, blicken wir auch mit Sorge auf 2024.

 

Jetzt Entlastung schaffen!

Unsere Belastung nimmt stetig zu. Wir beobachten mit Sorge, dass der Krankenstand hoch ist, viele Stellen nicht besetzt sind und die Arbeitsverdichtung wächst.

In dieser Zeit brauchen wir einen Magistrat und Dezernent:innen, die politische Verantwortung für die städtischen Beschäftigten über-nehmen. Im krassen Gegenteil dazu steht ein Haushalt, der wohl erst wieder am Ende des Jahres genehmigt wird und ein nicht vorhandener Stellenplan.

 

Wir halten diese Stadtverwaltung am Laufen!

Wir übernehmen jeden Tag Verantwortung für Bürger:innen und die öffentliche Daseinsvorsorge. Das alles geht nur mit ausreichend Kolleg:innen und einer finanziellen Ausstattung, die das unterstützt. Wir nehmen zur Kenntnis, dass anscheinend auf Seiten der politisch Verantwortlichen wenig Interesse besteht, sich für unsere Belange einzusetzen.

Das erste, was wir tun können, ist uns aktiv in ver.di oder an gewerkschaftlichen Aktionen zu beteiligen. Ob Mitgliederver-sammlungen, Vertrauensleutearbeit, Stammtische oder die Teilnahme an Demos und Streiks - jeder Beitrag erhöht die Handlungsfähigkeit unserer Gewerkschaft und damit die Chance auf eine Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen.

Eine weitere Möglichkeit, sich für gute Arbeitsbedingungen einzusetzen, ist neben der betrieblichen Gewerkschaftsarbeit auch die Mitarbeit in der Interessenvertretung.

 

PR-Wahlen vom 13.-15. Mai

Im Mai dieses Jahres stehen wieder die (Gesamt-)Personalratswahlen und (G)JAV-Wahlen an. Bringt euch ein und meldet euch bei euren zuständigen Personalratsgremien. Eine gute Interessenvertretung lebt von überzeugten Gewerkschafter:innen mit einer solidarischen Grundhaltung und dem Interesse sich einzumischen.

Für all unsere Anforderungen benötigen wir Zeit. Zunehmende Belastungen erfordern mehr Zeit für Entlastung und Regeneration bei uns Beschäftigten. Auch um mehr Kolleg:innen für die Stadtverwaltung zu gewinnen sind zeitgemäße Arbeitszeitmodelle dringend nötig und gefordert.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...

 

VERANSTALTUNGSTIPP

Gewerkschaftlicher Kinoabend mit “PRIDE”
30. Januar 2024, 18:15 Uhr

Filmforum Höchst
Emmerich-Josef-Straße 46a
65929 Frankfurt

Anlässlich des Tages der betrieblichen Mitbestimmung (4. Februar) lädt der ver.di-Bezirk Frankfurt und Region in Kooperation mit dem Filmforum Höchst zum Kinofilm „Pride“ ein.

Zeig Deinen ver.di Mitgliedsausweis und du kommst kostenlos in den Film! Karten gibt es beim Filmforum Höchst.

PDF-Version zum Download: ver.di stadtmacht - Ausgabe Januar 2024

ver.di stadtmacht - Ausgabe Februar 2024

GEWERKSCHAFTSZEITUNG FÜR BESCHÄFTIGTE DER STADT FRANKFURT AM MAIN

Brief an Köpfe dieser Stadt

Mit großer Aufmerksamkeit haben wir ver.dianer:innen dieser Stadtverwaltung die gemeinsame E-Mail vom 26. Januar 2024 von Oberbürgermeister Josef, Bürgermeisterin Dr. Eskandari-Grünberg und dem Personaldezernenten Dr. Bergerhoff zu Vielfalt, Demokratie und Chancengerechtigkeit in der Stadtverwaltung gelesen. Viele Aspekte davon finden große Unterstützung bei uns. Andere werfen Fragen bei uns auf. Daher haben wir einen offenen Brief geschrieben, den wir hiermit veröffentlichen.

Sehr geehrter Oberbürgermeister Mike Josef,

sehr geehrte Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg,

sehr geehrter Personaldezernent Dr. Bastian Bergerhoff,

ver.di kämpft seit Jahren sowohl für die Bedeutung der öffentlichen Daseinsvorsorge als auch für gute Arbeits- und Lebensbedingungen. Daher sind wir uns der besonderen Verantwortung, die wir als Beschäftigte im öffentlichen Dienst für die Stadt Frankfurt, ihre Bürger:innen und für die Demokratie tragen, bewusst. Wir freuen uns, dass Sie das mit Ihrer Mail anerkennen. Vielen Dank dafür!

Damit wir dieser großen Verantwortung weiter nachkommen können, ohne krank zu werden, fordern wir Sie auf, Ihren Worten Taten folgen zu lassen.

Die von Ihnen angesprochene Innovation und Kreativität können sich nur unter guten Arbeits- und Lebensbedingungen entwickeln. Unsere Leistungsfähigkeit hängt direkt mit unseren Arbeitsbedingungen zusammen. Unbesetzte Stellen, steigende Krankenzahlen und Überstunden tragen nicht dazu bei.

Die von Ihnen benannte Wachsamkeit erfordert Wissen, Fähigkeiten und Kenntnisse. Wenn wir dafür verantwortlich sind, müssen wir dafür entsprechend aus- und fortgebildet werden.

Die Verteidigung der Demokratie und eine erfolgreiche Abwehr von Diskriminierung, Hass, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit braucht mehr als Worte. Es erfordert politische Handlungen, die die Entschlossenheit und den Willen zeigen, dass alle Menschen bei uns gut leben können sollen. Nur die menschenverachtenden Forderungen derer anzugreifen, die Kolleg:innen, Nachbar:innen, Freund:innen und Familien ausgrenzen wollen, reicht da bei Weitem nicht aus. Ausgrenzende Handlungen sind auch innerhalb der Stadtverwaltung anzutreffen, wo es mitunter an geeigneten Ansprechpersonen und Handlungsmöglichkeiten für Betroffene fehlt.

Sie haben eine hohe Erwartungshaltung an uns. Die haben wir auch an Sie. Erkennen Sie, dass Sie als Mitglieder des Magistrats unsere Erwartungshaltungen momentan nicht erfüllen?

Sie haben die Chance und den Auftrag uns allen ein Beispiel für gelingende demokratische Aushandlungsprozesse zu sein. Als Gewerkschafter:innen sind wir das in unseren Tarifrunden schon lang!

Ein erster Schritt wäre die Verabschiedung eines Haushalts, der den oben genannten Anforderungen entspricht und für ausreichend Personal sowie finanzielle Ausstattung sorgt. Zeigen Sie den Bürger:innen und den Beschäftigten der Stadtverwaltung, dass sie sich auf einen handlungsfähigen Staat verlassen können.

Demokratie erreichen wir nicht indem wir darüber reden, sondern indem wir demokratisch handeln.


Mehr Geld für Beamt:innen?

Jetzt wird es spannend für unsere verbeamteten Kolleg:innen. Am 14. Februar sind die Verhandlungen über den Tarifvertrag des Landes Hessen (TV-H) gestartet. Wie schon in den TVöD-Verhandlungen fordert ver.di 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr für die Landesbeschäftigten. Auszubildende und Praktikant:innen sollen 260 Euro pro Monat mehr erhalten. Wie in der TVöD-Runde wird durch diese Forderung versucht, vor allem die unteren bis mittleren Lohngruppen anzuheben. Auch die Jahressonderzahlung soll in ein dreizehntes Monatsgehalt umgewandelt werden. Traditionell fordern die Gewerkschaften dieses Ergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Beamt:innen zu übertragen.

Die hessische Besoldung ist verfassungswidrig!

Dass eine Besoldungsanhebung dringend notwendig ist, findet auch Erik Brumm, ver.di-und GPR-Mitglied sowie Vorsitzender des Personalrats Branddirektion. „Die hessische Besoldung ist verfassungswidrig - und das bleibt sie auch“, sagt Erik. Ministerpräsident Boris Rhein sowie der neue Innenminister Poseck würden nichts dafür tun, die Alimentation grundgesetzkonform anzuheben. „Mit der Umsetzung der Forderungen im TV-H könnten wir einer verfassungsgemäßen Alimentation ein ganzes Stück näher kommen“, so Erik. Seine Solidarität gilt daher den streikenden Beschäftigten des Landes Hessen, die auch für die Kommunalbeamt:innen auf die Straße gehen.

Demo der Beamt:innen am 9.3.

Da verbeamtete Kolleg:innen bekanntermaßen nicht streiken dürfen, ruft ver.di am Samstag, 9. März 2024, zu einem Aktionstag am Hauptbahnhof Frankfurt auf. Ab 11:00 Uhr wollen die Beamt:innen der Stadtverwaltung für eine Übertragung des Tarifergebnisses auf ihre Besoldung demonstrieren.

UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

ver.di Stammtisch

27. Februar, 17:00 Uhr

Massif Central (Bethmannstr. 7)

2. Mitgliederversammlung der Schulhausverwalter:innen

13. März, 13:00-15:00 Uhr

Bergiusschule Frankfurt

Gewerkschaftlicher Kinoabend

13. März, 18:15 Uhr

“Die Gewerkschafterin”

Für ver.di Mitglieder kostenlos


Umfrage zur Arbeitszeit im öD

Mitglieder und Nicht-Mitglieder können teilnehmen

arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de


Ausgabe als PDF-Download

ver.di stadtmacht - Ausgabe April 2023

GEWERKSCHAFTSZEITUNG FÜR BESCHÄFTIGTE DER STADT FRANKFURT AM MAIN

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

Kein Angebot bleibt kein Angebot

Wir waren mehr als irritiert, als wir nach der dritten und letzten Ver­handlungsrunde vom „hervorragen­den Angebot“ der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber (VKA) in der Presse gehört haben. Zum einen, da der Bundestarifkommis­sion (BTK) bis Mittwoch gar kein Angebot vorgelegen hat, über das mit den Arbeitgeber:innen über­haupt verhandelt hätte werden können. Deshalb haben die 100 Beschäftigtenvertreter:innen der BTK die Verhandlung auch für gescheitert erklärt. Zum anderen, da das nun in der Presse verbreitete „Angebot“ leider nur auf den ersten Blick positiv erscheinen mag.

Aus diesem Grund haben wir in der folgenden Tabelle eine Übersicht erstellt, was das angebliche „Ange­bot“ wirklich für die Beschäftigten im öffentlich Dienst bedeuten würde.

Respektloses Verhalten

Während der dritten Verhandlungs­runde haben die Arbeitgeber:innen sich wirklich respektlos verhalten. Unsere Kolleg:innen in der BTK sind allesamt ver.di Mitglieder, die dieser Aufgabe ehrenamtlich nachkom­men. Sie nehmen sich vier Tage Zeit, um mit der VKA über einen möglichen Abschluss zu verhan­deln, reisen nach Potsdam, nur um dann festzustellen, dass es keinerlei Verhandlungswillen seitens der Ar-beitgeber:innen gibt. Kein Vor­schlag wurde unterbreitet, nichts war vorbereitet.

Obendrein ist es zu Verzögerungen gekommen, da die Verhandlungsführerin für den Bund, Innenminis­terin Nancy Faeser, den zukünftigen Monarchen von Großbritannien ei­nen Tag lang begleitet hat.

Ein Angebot vorzubereiten und vorzulegen, dafür fehlte entweder der Wille, die Zeit - oder beides.

Das angebliche „Angebot“ der Arbeitgeber:innen

Unsere Forderung

"Angebot"

Was bedeutet das?

10,5 % mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten

8% mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten

Die 8% sind auf 2 Jahre ge­rechnet, also 4% für 2023 und 4% für 2024. Das ist weniger als die Hälfte unserer Forderung und ein gravierender Reallohnverlust.

500€ Mindestbetrag

300€ Mindestbetrag

Wir fordern 10,5%, mindestens jedoch 500€ mehr Lohn.

Einmalzahlung von 3.000€ als
Inflationsausgleich

Wir freuen uns über einem steuerfreie Einmalzahlung. Aber wir brauchen für einen echten Ausgleich der Inflation eine dauerhafte tabellen- und damit rentenwirk­same Entgelterhöhung.

Azubis: 200€ und unbefristete
Übernahme
Keine Aussage

Der Fachkräftemangel erfordert attraktive Ausbildungsverhältnisse und die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden!

Verlängerung der Altersteilzeit Keine Aussage

Trotz Fachkräftemangel brauchen Beschäftigte eine Perspektive, ihren Renteneintritt selbstbestimmt zu ge­stalten.


Stadtmacht_April23_S2.PNG


Wir erklären uns solidarisch mit unseren Kolleg:innen!

In den letzten Wochen haben wir vermehrt über Kolleg:innen aus ver­schiedenen Bereichen in der Presse lesen müssen. Dabei ging es nicht nur um arbeitsrechtliche Konse­quenzen bei der Beschwerde über Vorgesetzte und Arbeitsbedingun­gen, sondern auch um den Zusammenhang von Beschäftigten mit dem Verdacht auf Korruption. 
"Es ist die Aufgabe unserer Arbeitgeberin für die körperliche und seelische Unversehrtheit der Kolleg:innen im Arbeitsumfeld zu sorgen. Alle Beschäftigten haben ein Recht auf psychologische Sicherheit durch ihre Arbeitgeberin und ihre Führungskräfte. Es sollte selbstverständlich sein zu wissen, dass Arbeitgeberin und Führungskraft hinter einem selbst und seiner Arbeit stehen. Ein schlechtes Ar­beitsumfeld führt unweigerlich zu Krankheit und Unzufriedenheit." 
Rebecca Nägele, Kulturamt
Wir fordern von Dezernent:innen und Vorgesetzten einen fairen Umgang mit Beschäftigten!

6 Fragen an die Frankfurter OB-Kandidat:innen

Am 5. März wählen die Frankfurter:innen ein neues Stadtoberhaupt. Der Wahlkampf läuft schon auf Hochtouren, die Wahlsprüche füllen Zeitungen und Plakate. Doch für uns als ver.di Vertrauensleute in der Stadtverwaltung kommen unsere Kolleg:innen darin noch nicht genug vor. Daher haben wir bei der letzten Vertrauensleuteversammlung Fragen gesammelt, von denen wir sechs an alle OB-Kandidat:innen geschickt haben. Um für ein bisschen Spannung zu sorgen, veröffentlichen wir hier ab heute täglich immer nur die Antworten einer Frage.

Frage 1

Als Oberbürgermeister:in sind Sie oberste:r Dienstherr:in der Beschäftigten der Stadt Frankfurt. Wie möchten Sie der Verantwortung für das Personal in Zeiten stetig steigender Arbeitsbelastung gerecht werden?

Frage 2

Wie wollen Sie der Personalfluktuation entgegen treten?

Frage 3

Was wollen Sie konkret für die Personalgewinnung tun?

Frage 4

Was sind Ihre Maßnahmen, um für einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz zu sorgen?

Frage 5

Wie stehen Sie zu den Forderungen in der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst?